Malteserkirche Spital
Spital bei Weitra ist eine Katastralgemeinde von Weitra im Waldviertel in Niederösterreich mit etwa 220 Einwohnern.
Es handelt sich bei Spital um einen der ältesten Orte des Waldviertels, der der Überlieferung nach ursprünglich "Schön Blumau" hieß. Spital wurde wahrscheinlich Mitte des 12. Jahrhunderts gegründet und um 1200 durch Hadmar II. von Kuenring dem Johanniterorden in Prag geschenkt. Nachdem es der Kommende Mailberg inkorporiert worden war, wurde an der Gabelung des Böheim- und Polansteigs eine Herberge (Spital) für Pilger errichtet, womit der Ort seinen Namen erhielt.
Der Ort liegt etwa 4 km südöstlich von Weitra, anseits der östlich vorbeiführenden Greiner-Bundesstraße 119 und ist von Wäldern und Wiesen umgeben. Drei Kilometer westlich liegt St. Wolfgang und 1,5 km im Südosten befindet sich der Ort Mistelbach.
Die romanisch-gotische Kirche zählt zu den kunsthistorischen Besonderheiten der Gegend. Der Ort wurde vermutlich um die Mitte des 12. Jahrhunderts unter kuenringischer Oberhoheit gegründet und kam um 1200 als Schenkung Hadmars II. von Kuenring an den Johanniterorden (später Malteser). Die Johanniter errichteten hier an der Gabelung des Böheim- und Polansteigs ein Hospital, das 1227 urkundlich erwähnt wird. Die vermutlich ebenfalls im frühen 13. Jahrhundert erbaute Kirche zum hl. Johannes d. Täufer wird 1298 als Pfarre in einer Besitzbestätigung der Kuenringer Leuthold und Albero für den Johanniterorden genannt. Bis 1995 war die Pfarre der Malteserkommende Mailberg inkorporiert, seither ist sie eine Weltpriesterpfarre der Diözese St. Pölten.
Die von einem Friedhof mit Mauer umgebene Kirche ist eine romanische Ostturmkirche, die um 1400 durch einen einjochigen gotischen Chor erweitert wurde. Auch das Langhaus wurde im 15. Jahrhundert gotisch umgestaltet und das ursprüngliche Flachdach eingewölbt. Das Langhaus ist 4-jochig mit einem Kreuzrippengewölbe in den Mitteljochen. Das westliche und östliche Joch wurde barock verändert. Besonders bemerkenswert ist die Innengestaltung des romanischen Turms: das Turmjoch ist vollständig von Wandmalereien aus dem 14. Jahrhundert (um 1360) bedeckt, die 1983 freigelegt wurden.